Zitat:
Zitat von Michelino
In der Frühzeit meiner Tätigkeit als WBV-Vorsitzender (Ende achtziger Jahre) bin ich zusammen mit dem damaligen Vorstand, demokratiebeseelt, auf die Idee gekommen, zum zukünftigen Ranglistenspielsystem eine Umfrage unter den Aktiven zu machen. Es gab dann tatsächlich so etwas wie eine Mehrheit, deren Meinung umgesetzt worden ist.
Folgende Reaktionen kamen nach Umsetzung in Jahr darauf:
1. Viele derer, die die Mehrheitsmeinung vertreten haben, wussten ein Jahr später nichts mehr davon, dass sie ein Jahr zuvor diese Meinung gehabt hatten.
2. Die Minderheit war sauer: "Jetzt haben wir schon mal unsere Meinung kundgetan und die da oben machen trotzdem was anderes, die tun doch eh' bloß was sie wollen."
3. Die nicht Gefragten, weil bei den ausgeguckten Spieltagen nicht anwesend, haben gelästert, wir hätte sowieso bloß die gefragt, von denen wir genau gewusst hätten, dass sie die Vorstandsmeinung (hehe - als ob es so etwas Einheitliches auch nur in irgend einer Frage tatsächlich geben würde!) vertreten.
Meinungen von Aktiven wechseln unter Umständen schnell, je nachdem, was in der augenblicklichen Situation grade für das Ego günstig erscheint. Grundsätzliche Entscheidungen können nach meiner Erfahrung nicht auf momentanen Meinungsbildern fußen, sondern nur auf langfristigen strategischen Überlegungen (Aber ich gebe zu, das ist leichter dahergesagt als getan).
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Ich bin aus den von dir genannten Gründen durchaus auch kein Freund von Volksbefragungen. Aber prinzipiell würde ich es schon für wichtig halten, mal ein
grundsätzliches Meinungsbild der direkt Betroffenen auszuloten. Wenn deutlich erkennbar werden sollte, dass die Mehrzahl der Damen gar kein Interesse an einem Gemischt-Spielbetrieb haben, wäre die ganze Diskussion rein akademisch. Umgekehrt wäre bei einer umfassenden Befürwortung auch in dieser Richtung wenigstens ein Nachdenken angebracht. Ich betone: Das ganze sollte keine Kampfabstimmung sein, sondern der Meinungsforschung dienen.