Ist es nicht so, dass im gesamten Fußball, vielleicht sogar in den meisten Sportarten, einfach nur Darwinismus herrscht? Fressen und gefressen werden. Bayern holt Spieler von Dortmund, Dortmund von Mönchengladbach - wer bietet mehr?
Und z.B. der SC Freiburg ist die ganzganz arme Sau, die viele Spieler von Grund auf für den Profifußball tauglich macht und dann, wenn sie so weit sind, keinerlei Möglichkeiten hat, diese Spieler zu halten. Da ist für mich mehr Tragik drin als beim Götze-Wechsel (ach, Christian Streich, genialer Trainer, Mitspieler beim einzigen Pokalfinale der Stuttgarter Kickers gegen den HSV, du wirst auch mit unbekannten Spielern wieder in der Bundesliga mithalten können - und zu mehr reichts einfach nicht)
Ernst Kuzorra konnte man noch vom geplanten Wechsel zu (Viktoria?) Dortmund abhalten, das mit einer lukrativen Scheinbeschäftigung bei einer Brauerei gelockt hat - indem man ihn einen Zigarrenladen am Schalker Markt "führen" ließ - Willi Schulz, der Jahrzehnte später gemeint hat, er würde sich eher die Füße abhacken lassen, als von Schalke wegzugehen, hat seine Karriere, glaub ich, beim HSV beendet, weil seine Kneipen in der Heimat auch ohne ihn liefen.
Vereinstreue ist ein Wort für Amateure - Erfolg, Ruhm, Geld, das ist das, was im Spitzenfußball zählt.
Bayern hat durch sehr intelligentes Wirtschaften den europaweit besten wirtschaftlichen Stand, nie gab es echte finanzielle Probleme dort. Dortmund ist auf dem Weg dort hin - aber sie haben zeitlichen Rückstand.
Vielleicht sollte man da auch als Fan ein wenig längerfristiger denken können - ich weiß, wie schwer das fällt - ein Starensemble wie das der Bayern birgt Risiken, nur noch Häuptlinge, die Indianer spielen, wenn überhaupt, in der Regionalligamannschaft.
Borussia Dortmund hat eine klasse Nachwuchsmannschaft - aus den beiden Spielen gegen die Kickers hat es sich mir nicht erschlossen, warum die in der Tabelle der III.Liga so weit unten stehen. Hervorragende Einzelspieler - langfristig bringt das mehr als mit den Geldsäcken zu wedeln.
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