Nunja, dass Aachen einen aufstrebenden Nationalspieler nicht halten kann, der internationale Erfahrung braucht, ist klar. Die Frage ist halt nur, ob er in einem anderen Verein, der auch international spielt, wo er aber auch eher realistisch regeläßige Einsätze erwarten kann, mehr Perspektive gehabt hätte.
Ansonsten möchte ich mich mal kurz zitieren:
WELT.de: War der Schlaudraff-Transfer für Sie eine persönliche Genugtuung?
Hoeneß: Ich war ja vor kurzem in so einer Runde, beim DSF, mit so ein paar Freunden von Werder Bremen. Einer, der immer so tut, als würde er bei Klaus Allofs im Ehebett schlafen, hat dabei gesagt: Ich weiß genau, dass der Schlaudraff zu Werder geht. Da habe ich mir gedacht: Das will ich jetzt einmal ganz genau wissen. Ich habe den Schmadtke (Manager von Alemannia Aachen, d. Red.) angerufen, der mir gesagt hat, dass sie noch keinen Deal mit den Bremern hätten. Hab' dann mein offizielles Interesse angemeldet und schließlich richtig Gas gegeben, wie schon lange nicht mehr. Selten habe ich so hartnäckig an einem Transfer gearbeitet. Das war eine konzertierte Aktion. In einer gewissen Größenordnung, bei Transfers mit zwei, drei, vier bis zu zehn Millionen, kann uns eben keiner das Wasser reichen. Das musste schon einmal gezeigt werden.
Für mich klingt das so, als wollte Hoeneß wieder nur mal aller Welt zeigen, dass sie alle haben können (egal ob sie einen Spieler nun wirklich selbst brauchen). Das ganze klingt doch mehr danach, als sei die Aktion gegen Bremen als für das eigene Konzept ausgerichtet gewesen. Bayerns Ruf als Marktführer auf dem intern-deutschen Transfermarkt ist wieder mal bekräftigt (was mit dem Spieler passiert ist ja dann eh egal), und mit den Arroganzruf lebt es sich ja auch ganz gut. Hauptsache dem Hoeneß'schen Ego gehts gut.
|