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Zitat von taffo
Und damit sind wir wieder beim Thema, einige Damen in Deutschland haben Angst, dass der Einsatz weiblicher Spieler bis in Regionalligen auf Dauer den Damenspielbetrieb in Deutschland zerstören würde, der Meinung bin ich nachwievor nicht, aber eine Trennung von Damen und Herren in der 1. BL würde bewirken, dass wahrscheinlich das hohe Niveau, dass einige unserer Damen haben, herunter geht, dies widerrum würde sich auf die internationale Leistung auswirken und das ist natürlich vom DMV nicht gewünscht.
Ist schon alles sehr schwierig...
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Ich finde diese Diskussion wichtig und freue mich, dass hier trotz offensichtlich festgefahrenen Meinungen Fakten auf den Tisch kommen.
Würde das Leistungsniveau der Damen sinken, wenn sie nicht mehr mit den Herren spielen würden? Du setzt also voraus, dass die Herren besser spielen, was kurioserweise für eine Sportart, für die man Gefühl voraussetzt, nicht unbedingt typisch ist. Aber es ist tatsächlich so.
Wie viele
richtig guten Damen haben wir in Deutschland?
Böse Frage: Lohnt es sich für die paar Spielerinnen, überhaupt ein so aufwändiges Ligensystem zu betreiben? Nicht über mich herfallen jetzt bitte, sondern mal Luft holen und nachdenken.
Wir haben in Liga 1 drei Mannschaften, die sportlich erstklassig anzusehen sind. Bitte jetzt nicht damit kommen, dass jede Mannschaft, die den Aufstieg schafft, als erstklassig anzusehen ist. Selbst in diesen besten drei Mannschaften verteilen sich die wirklichen paar sehr guten Damen.
Es gibt aus meiner Weitsicht nur zwei Möglichkeiten:
1. Unser Spielsystem durchweg (auch international, denn dort gibt´s diese Damenproblematik auch) auf gemischte Teams umzustellen.
2. Alles daranzusetzen, dass das Damen-Minigolfen attraktiver wird.
Wollen wir den 2. Fall, halte ich dem Einspruch, die Erstligadamen würden vom Mitspielen bei den Herren profitieren, entgegen, dass die Situation im Frauen-Minigolfsport noch nie so dramatisch war, wie heute. Zweiklassengesellschaft in Liga 1, jeweils nur drei Teams in den Ligen 2. Wo bleibt da bitte dieser Anschubeffekt?
Würden die Zweitligadamen eventuell von den mitspielenden besseren Erstligadamen profitieren?
Auch so eine Frage, wenn man weiß, dass z.B. die 2. Liga Nord lange Zeit am liebsten unter sich selbst geblieben wäre. Ist ja alles so harmonisch und toll.
Wo, und diese Frage stelle ich zum 2. Mal, gibt es eine Sport-Bundesliga, in der Damen und Herren gemeinsam übern Platz laufen?
Bei den Jugendlichen fordert man immer Selbständigkeit. Solange die Eltern dabei sind, klappt das, aber so richtig entwickeln sich die Leute erst, wenn sie abgenabelt sind und einige Kreativität entwickeln. Was für die Jugend gilt, kann für die Damen nicht verkehrt sein. Brauchen die wirklich die Herren, um ein Niveau zu erreichen?
Eine Bianco Zodrow oder eine Corina Reinisch würden auch isoliert von dem Herrenspielbetrieb Weltklasse darstellen.
Wir dürfen nicht vergessen, dass auch diese Damen mal älter werden, und wir dann vor einem großen Problem stehen. Die Diskussionen in 10 Jahren würde ich gerne mal miterleben!
Vielleicht gibt mein Modell, 1. und 2. Damenliga in der weiter vorne beschriebenen Form zusammenzulegen, für unterklassige Damen einen Motivationsschub, damit wir auch leistungsmäßig in der Breite besser aufgestellt sind.
Abschließend wundere ich mich mit bärliner, dass trotz offensichtlich seit Jahren bestehenden Probleme keine Anstöße aus Liga 1 kommen, etwas ändern zu wollen.