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Alt 28.12.2008, 17:49
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wate wate ist offline
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Zitat von Daniel Christ Beitrag anzeigen
@ wate,

auch wenn es etwas vom Thema abweicht: Was erwartest du von einem Spielbetrieb, der ausschließlich für die 500 positiv Verrückten ausgelegt ist, den großen Vorteil der Familienfreundlichkeit außer acht läßt und bei dem eine Materialschlacht über einen Sieg bzw eine Niederlage entscheiden kann?
Frage an die Alten:Was wurde zur Boomzeit des Minigolfsport anders gemacht?
So werden nicht nur die Pokalturniere sondern auch bald der ganze Sport aussterben. In diesem Zusammenhang möchte ich einmal auf die Teilnehmerzahlen der Deutschen Kombimeisterschaft hinweisen!
Da ich mich zu den "Alten" zählen muss, kann ich aus damaligen Zeiten berichten Der 2. MGC Worms, für den ich ab den 60ern gespielt habe, hatte zu seinem "Dr. Castillo Wanderpokalturnier" mitunter 200 Teilnehmer. Es gab damals ebenfalls schon Ausscheidungen zur DM, z.B. die süddeutschen Meisterschaften und natürlich die DM als sportlichen Saisonhöhepunkt. Der Höhepunkt für die Vereine aber war zweifelsfrei das eigene Pokalturnier als wichtigstem Wirtschaftsfaktor für die Planbarkeit einer Saison. Unterhalb der Vereine gab es regelrechte Freundschaften (MGC Schifferstadt, MGC Ludwigshafen, MGC Worms, MGC Mannheim, PSV Pirmasens, BGC Rodalben, MGC Neustadt ...). Pokalturniere hatten einen hohen Stellenwert, weil man sich auf das Miteinander gefreut hat. Darüber hinaus kann ich von einem Vereinsleben in den Vereinen berichten, das ich heutzutage nirgendwo mehr finde. Wir haben in Worms an manchen Wochenendtagen manchmal bis um 3 Uhr in der Früh zusammengesessen oder Runden gedreht. Fahre heute mal auf die Anlagen .... Selbstverständlich war "zu meiner Zeit" das Verhalten von Jugendlichen ein ganz anderes als heute, wo das Freizeitangebot für die Kids so schrecklich vielfältig geworden ist. Wie hat der Minigolfsport auf diese schleichenden Veränderungen reagiert? Überhaupt nicht! Die Jugendlichen werden schon kommen! Und so wurde weitergewurschtelt und gemacht und getan, und an die demografische Entwicklung hatte nicht mal der Arbeitsminister Blüm gedacht. Und so stehen wir heute vor der Aufgabe, die Sportlichkeit zu erhalten (wegen der Zuschüsse) und unsere Basis für die vielen Millionen Freizeitpitscher attraktiv zu machen. Hierfür müssen u.a. dringend Freiräume geschaffen werden, damit Vereine überhaupt Zeit haben, sich um neue Mitglieder zu kümmern. Wir müssen ran an die Schulen und Betriebe, und wir müssen die Vereine überzeugen, dass es sich trotz vieler Fehlversuche wieder lohnt, für unseren Sport zu kämpfen. Dafür müssen neue Wege im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und Marketing im Verein aufgezeigt werden.
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