Den Vereinen bleibt doch für den Spaß kaum Handlungsfreiraum. Theoretisch könnte man - aber der völlig überzogene Spielbetrieb erstickt den Ansatz im Keim. Wer im Verein hat Zeit, etwas Neues auf die Beine zu stellen? Die Vereine haben doch schon personell Probleme, den Ist-Zustand ordentlich zu verwalten.
Ich habe diese Sprüche alle 100000 mal gehört und gelesen, dass ich sie nicht mehr hören kann (Du bist jetzt nicht gemeint

).
Wir haben uns in eine Sackgasse hineinmanövriert und einige würden sich dafür am liebsten auch noch feiern lassen.
Wir haben 16 Bundesländer, in 13 sind wir organisiert. Schaun wir also mal auf die Landesverbände und deren Probleme, um zu verdeutlichen, dass es längst nicht mehr 5 vor 12 ist, sondern 5 nach: Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Hamburg, Saarland - 5 von 13 Landesverbänden des DMV kränkeln oder sterben aus.
Wieso sollten bitte keine neuen Mitglieder kommen, wenn wir unsere Angebote verändern? Es gibt beim Bowlen Betriebsligen bis zur Deutschen Meisterschaft. Wir könnten das auch mit all den Mitgliedern, die dadurch ins Haus stünden. Wir könnten Schulsportmeisterschaften bis hoch zur Deutschen Meisterschaft anbieten. Wir könnten Familienligen bis zur Deutschen Meisterschaft integrieren.
Das alles klingt besonders für den befremdlich, der dann um seinen Spitzensport fürchtet. Ich kann das verstehen, dass man sich mit solchen Aussagen nicht nur Freunde macht.
Aber das ist für den Weiterbestand unseres Verbandes völlig unwichtig. Ich bitte das jetzt mal ausschließlich aus diesem neutralen Blickwinkel zu sehen. Wir müssen Klimmzüge machen, um die Gelder vom BMI zu kriegen. Von diesem Geld sieht nur der Spitzensport (Damen, Herren, Jugend) etwas. Diese Kraftakte verschlingen einen Großteil der Kraft und Schaffensmöglichkeit und verschließen letztlich den Blickwinkel für die Zukunft unseres Verbandes. Jegliche Diskussion kann mit Hinweis auf die Fördergelder abgewürgt werden. Dass bei der letzten WM (war´s China?) eine zusätzliche Nation antreten konnte (wichtig wegen der Anerkennung unserer Sportart und der damit verbundenen Förderung) hat den DMV 5000 Euronen gekostet. Schön, dass wir das Geld haben, aber ich frage mich, was passiert, wenn in Sotschi letztlich nur 6 oder 7 Nationen auflaufen.
Wir müssen doch erkennen, dass wir im europaweiten Rückwärtstrend sind. Unser Sport fasziniert offensichtlich nicht genug. Wäre es da nicht viel angebrachter, die Kräfte anders zu bündeln. Würde mit der gleichen Leidenschaft für Schul- und Betriebssport gekämpft, hätten wir zwar weniger Weltmeister (und von mir aus auch keine Spitzensportförderung mehr), dafür aber einen Verband, der von der Bevölkerung angenommen wird.